Griechenland 2019

Segeln in den Kykladen

21.09.2019 bis 28.09.2019

© Sven Hollunder

Yacht: Sun Odyssey 440 Bj 2018

Skipper: Ulrich Hiddemann – Crew: Alexander Siebeneich, Sven Hollunder

Endlich einmal wieder mit Ulrich unterwegs. Den Törn hat er wie immer perfekt vorbereitet und wir freuen uns auf eine schöne Woche. Drei erfahrene Segler, eine schicke Yacht, Meltemi, das wird prima. Ziel ist es einige Meilen zu machen und hauptsächlich in Buchten zu ankern. Städtebesichtigungen bleiben dieses Maul außen vor.

Törnüberblick

  • Anreise: per Flug nach Athen
  • Marina: Zéa Marina Athen (mit Taxi erreichbar)
  • Sun Odyssey 440 3-Kabinenversion, 3 Segler 😉
  • Route: Piräus (Zea Marina) – Kithnos (O. Apokriosi) – Sifnos (Ormos Yathy) – Myrsini (O. Livadi) – Siros (Foinkas) – Kea (Koundouros) – Piräus (Zea Marina)
  • Seemeilen: 283 sm in
  • Besondere Highlights: Sonne pur, Perfekte Winde zwischen den Inseln, ruhige Ankernächte trotz nahem Unwetter, Ankersalat in Marina, Strandlokal am Abend

Das Segelrevier

Revierbericht Blauwasser.de

Revierbericht Skipperguide

Die Kykladen zählen zu den Traumrevieren des Mittelmeers. Wir sind schon ganz gespannt auf die raue Schönheit, die felsigen Inseln mit ihren weißen Dörfern. Der Name dieser Inselgruppe leitet sich vom griechischen „Kyklos“ (Kreis) ab, von daher gibt es genug kleine Inseln, die wir ansteuern können. Viele sortieren sich um Paros. Im September hoffen wir, dass trotz beeindruckender Küsten, türkisem Wasser, herrlichen Buchten und überschaubarer Hafengebühr wenig los ist. Diese Tatsache ist meist wohl auch dem Respekt der Segler vor dem Meltemi geschuldet, der in den Sommermonaten schnell auch einmal über Tage Sturmstärke erreicht. Der starke Wind und die sich in der offenen Ägäis schnell aufbauenden Wellen können dann das Törnziel und die Ankernacht anstrengend werden lassen. Wir starten nahe Athen ab Zea, um mit einem ersten langen Schlag in die südlichen Kykladen zu segeln. Wir hoffen, dass uns ein mühsames Aufkreuzen gegen den Meltemi weitestgehend erspart bleibt. Trotzdem planen wir nicht nur einen ersten langen Schlag weit gen Süden, um dann wieder Richtung Nord-West die kleinen Inseln zu besuchen. Wir drei möchten auch Meilen machen, um viel zu sehen. Unsere Tagesetappen werden zwischen 40 und 50 sm liegen.

Zea Marina, Piräus

Angekommen in der Marina liegen die Charteryachten etwas abseits der kleinen Restaurantmeile. Das sind aber nur einige Schritte, so das wir am ersten Abend sehr gut essen können und die Megayachten anschauen können.

Auch das Bunkern ist kein Problem. Ein kleiner Supermarkt liegt gleich hinter der Marina an der Hauptstraße. Mit dem Einkaufswagen konnten wir bis an unsere Yacht. Die Auswahl war auch gut. Wir konnten uns für die Woche mit allem eindecken, damit wir in Buchten ohne weitere Versorgung ankern können.

Törn

Am Sonntag sind wir gen Süden-Osten erst an der Küste lang und dann weiter bis Kithnos. Nach 8 Stunden und 51 sm mit einem perfekten Halbwindkurs bei im Mittel 6 bft fanden wir eine traumhafte Ankerbucht und konnten unsere erste Nacht vor Anker genießen.

Nach dem ersten verdienten Anleger haben wir uns mit einigen leckeren Gerichten am Strand verwöhnen lassen. Nach dem langen Schlag kam uns das sehr gelegen.

Am nächsten Tag ging es bei schwachem Wind und viel Sonne weiter. Gegen Mittag durften wir dann unsere Kenntnisse in Rettungsmanövern auspacken. Ein gelbes Gesicht war in der Ferne zu erkennen.

Ab da waren wir erst einmal zu viert an Bord. Rettung geglückt. Bei dem schwachen Wind war es eine willkommene Abwechslung.

Wir entschieden uns wieder für eine Ankerbucht. Kaum Welle, kaum Wind. Es wurde eine sehr ruhige Nacht mit einem sehenswerten Sonnenuntergang.

Mehr Wind bekamen wir erst wieder nahe unseres südlichsten Törnpunkts. Wir konnten tagsüber sehr gut bei bis zu 6 bft segeln. Es gab kaum Welle, da wir meist hinter den Inseln vorbei gingen. Für die Nacht vor Anker mussten wir aber länger suchen, bis wir eine ruhige Ecke ohne viel Schwell gefunden hatten. In der Nacht waren wir aber öfter an Deck, da im Norden ein ordentliches Gewitter mit Blitz und Donner vorbei zog. Das war aus der Ferne schön an zu schauen. Wir waren froh, dass wir so weit südlich lagen.

Die nächsten Tage konnten wir ohne viel Kreuzen durch die Insellandschaft. Erstaunlich, wie zwischen einigen Inseln durch eine Düse bis zu 2 bft mehr drücken. Bei durchschnittlich 4 bft hat uns das aber Spaß gemacht. Die Drücker hat die Sun Odyssey gut in Geschwindigkeit und wenig in Krängung umgesetzt.

Nach einigen Ankerbuchttagen wollten wir dann kurz vor Törnende doch einen HAfentag einlegen. Wir haben uns Foinikas auf Siros ausgesucht.

Unser Anlegemanöver Mooring mit Anker klappte bei viel Seitenwind ganz gut. Wir waren der Meinung, bei keinem über die Kette gegangen zu sein. Alle rechts und links waren zufrieden. Spät abends kam dann doch noch ein Nachzügler. Leider legte er die Kette einmal über uns alle. Morgens sollte er als erster wieder ablege. Leider hat das morgens nicht jeder eingehalten. Mit dem ersten Kaffee wurden gleich einige Anker ineinander gezogen. Da da dauern konnte, haben wir beschlossen, dass einer Einkaufen geht und wir zu zweit langsam ablegen und bei keinem Wind die Kette aus dem Durcheinander ziehen. das ging dann auch gleich ganz schnell, da der Nachzügler von gestern zeitgleich mit uns ablegte. Zum Glück hatten wir die Heckleinen schon los, da er uns mit seinem Anker näher zu sich holte. Sein und unser Anker kamen dann auch zusammen hoch. Glück gehabt.

Für die restlichen Nächte haben wir uns wieder für Ankerbuchten entschieden. Das Wetter sollte wenig Wind und Sonne bringen. Ideal um in einer Bucht auf der Leeseite zu ankern. Bei den kleinen Inseln gibt es viele Möglichkeiten. Näher dran an unserer Startbasis wurde es auch wieder etwas belebter in den Buchten.

Die letzte Etappe haben wir früh morgens begonnen, da wir nicht sicher waren, ob wir kreuzen müssen. Das war zwar nicht der Fall, es hätte aber etwas mehr sein dürfen. Um pünktlich in der Marina zu sein, musste öfters der Motor ran. Aus der Yacht holten wir aber unter Motor selten mehr als 6 kn raus. Eher weniger. Das verwunderte uns sehr. Es hat aber gepasst.

Der CheckOut war auch schnell erledigt. Neu war für mich dann aber das Tanken über einen Tankwagen. Der stand an der Mole und es wurden 80 Meter Schlauch auf den Steg abgewickelt. Das klappte erstaunlich gut.

Nach einem schönen gemeinsamen Abschlussabend in der Stadt sind wir alle mit einem tollen Eindruck von diesem Revier zurück nach Hause. Aber das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir die Kykladen besegelt haben.

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